Jeder SEO-Dienstleister hat seine eigene Strategie, wie er an die Kunden herangeht. In der Suchmaschinenoptimierung gehen viele Analysen und Checks mit den Punkten einher, die man in einem sogenannten SEO-Audit wiederfindet. Manchmal erhalten potenzielle Kunden von mit eine Grobanalyse mit dem aktuellen Status über alle Bereiche. Das ist noch lange kein SEO Audit im klassischen Sinne. Denn SEO-Audits sind aufwändiger zu gestalten, berücksichtigen viele Optimierungspunkte, die auch in die strategische Überlegung einhergehen.
Dementsprechend können SEO-Audits bei Kunden auch sehr zeitaufwändig sein und schlagen sich dementsprechend in den Kosten nieder. Allerdings kommt so eine allumfassende Analyse in diesem Zeitinvest nicht bei jedem Kunden in Frage. Kleinere Privatseiten und Start-ups mit geringerem Budget sowie gut optimierte Webseiten brauchen unter Umständen andere Ansätze, die ein wenig in bestimmte Kernbereiche den Fokus setzen.
Als Freelancer, der sehr viel Wert auf ein ausgewogenes Verhältnis aus Strategie und operativen Optimierungen legt, kann ich den einen oder anderen Part der Analyse auch überspringen. Das ist bei jedem Kundenprojekt anders zu handhaben. Wichtig ist aber anzumerken, dass der SEO-Audit kein reines Abarbeiten nach Schema F ist, sondern hier wird auch der eigene Erfahrungsschatz in die Priorisierung der Felder gelegt.
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Was versteht man genau unter einem SEO-Audit?
Ein SEO-Audit beinhaltet eine allumfassende Analyse des aktuellen Status der Seite unter allen wichtigen Kernbereichen der Suchmaschinenoptimierung. Dabei wird vor allem der aktuelle Status unter die Lupe genommen und alle zu optimierenden Punkte auch mit Hinblick auf mögliche Folgen bei Nichteinhaltung hingewiesen.
Ein SEO-Audit beinhaltet auch einen gewissen Vorausblick auf den Outcome der Optimierung, um Zielsetzung hinsichtlich der investierten Zeit einzuberechnen. Auf der Basis der Analysen lassen sich somit SEO-Strategien und klar definierte Handlungsempfehlungen ableiten, die z.B. in einer Roadmap als zu optimierende Punkte über den Zeitverlauf idealerweise gelistet sind. Auf diese Weise hat der Kunde eine gewisse Transparenz und kann die Zielsetzungen und anzugehenden Punkte nachverfolgen.
Eine Preiskalkulation kann in Agenturen dabei unterschiedlich berechnet. Typisch sind Analysen auf der Basis der Seitenzahlen. Hat ein großer Konzern hunderttausende Seiten, fällt der Zeitaufwand anders an als bei einer kleinen privaten Affiliate Seite mit 100 Seiten.
Technik, Content, OffPage und auch Usability können dabei als Kernthemen eines SEO-Audits sein. Hier möchte ich aber mal zu den zentralen Bereichen der Suchmaschinenoptimierung die wichtigen Felder mal auflisten. Für gewöhnlich stehen SEO-Audits am Anfang einer Optimierung. So werden für Kunden am Anfang erstmal Konzepte und Strategien auf der Basis des Audits erstellt.
Was sind die Unterschiede zu einem SEO-Check?
Ein „Check“ kann unterschiedlich ausgelegt und interpretiert werden. Ich fokussiere mich bei Checks auf Grobanalysen, anhand derer erste Handlungsempfehlungen herausgezogen werden und das ist nicht als SEO-Audit zu bezeichnen. SEO Checks können mehrere individuelle Punkte innerhalb der Suchmaschinenoptimierung beinhalten und nicht nur einen kleinen Teilbereich. Aber der SEO Check ist die Prüfung von bestimmten Punkten mit Bestandsaufnahme. Ein SEO-Audit ist umfangreicher, detaillierter, geht weiter in die Tiefe rein und behandelt Punkte, die auch für eine langfristige SEO-Strategie innerhalb des Zeitraums hergenommen werden. Ein stärkerer Technik Bezug werdet ihr bei den SEO Audits auf jeden Fall vorfinden. Denn die Technik bildet erst die Grundlage für spätere Optimierungsansätze.
Welche SEO-Audit Tools gibt es?
Die meisten SEO-Tools haben einen SEO Audit Bereich integriert. SEMRush bietet beispielsweise einen Site Audit an, der sich auf die technischen Faktoren fokussiert. So erhält man im Dashboard eine Übersicht über alle möglichen Fehler, Warnungen und Optimierungspunkte im technischen Bereich und kann beim Klick auf die entsprechenden Felder die Optimierungen angehen.
Ahrefs.com hat ebenfalls einen SEO-Audit Bereich, der seinen Fokus auf bestimmte Bereiche anders hervorhebt und von der Bedienung anders zu steuern ist.
Und so kann man sich für sein Lieblingstools sich die Settings, Einstellungen und Features genauer ansehen. Allerdings ist mir schon aufgefallen, dass man bei SEO-Dienstleistungen weniger auf seinen eigenen Erfahrungsschatz beruft, sondern sich lediglich die Kennzahlen anschaut, kaum prüft und das als große Fehler deklariert, die dann zu beheben sind. Ich kenne eine Seite, die durch experimentelle Weise künstlich 1000 technische Fehler produziert. Beim Abschalten des Plugins würden die Fehler schlagartig verschwinden. Bei den Rankings spielen sie voraussichtlich keine große Rolle. Eine andere Seite weist hingegen nur eine überschaubare Anzahl an Seiten auf. Aber ein wichtiger Schalthebel sorgt in dem Beispiel dafür, dass eine Vielzahl an Seiten nicht indexiert. Solche Issues erkennen die Tools nicht sofort, da sie sehr schablonenartig nach Schema F vorgehen.
Und solche Probleme sind beim SEO-Audit mit eigenem Augenmaß zu beurteilen. Deshalb können SEO-Punkte von Tools zwar für die Analyse hilfreiche sein. Aber ich würde mich nie auf ein oder wenige Tools verlassen, sondern mein eigenes Urteil auf der Basis mehrerer Datensätze ableiten. Ein Screenshot von einem Tool ist schnell gemacht. Der SEO-Audit verlangt aber einiges mehr ab.
Technik Audit
Bei einem technischen SEO-Audit werden alle für die Suchmaschinenoptimierung relevanten Punkte der OnPage Optimierung berücksichtigt. So eine Analyse kann schon je nach Umfang der Seite an einem (halben) Tag oder schon mal gerne eine Arbeitswoche lang dauern. Gerade sehr umfangreiche Seiten im E-Commerce Bereich sind solche Arbeitsaufwände üblich. Technical SEO-Punkte sind unter anderem:
- URL Struktur
- txt & Crawling Setting
- Crawlverhalten z.B. durch LogFile Analysen
- Interne Verlinkungssttruktur
- Indexabdeckung
- Web Core Vitals Analyse mit dem bisherigen Status
- Ahref Lang Implementierung bei internationalen Seiten
- https Settings
- Handling Parameter URLs
- Mobile SEO (ggf. AMP Seiten)
- Duplicate Content Analyse
- Status Codes Analyse
Diese Punkte sind nur als eine spontane Auswahl anzusehen, die als übergeordnete Punkte angesehen werden. In der Realität gibt es weitere Untergruppierung in der technischen Suchmaschinenoptimierung.
Content Audit
Einer der Schlüsselfaktoren für bessere Rankings ist klar der Bereich Content. Content ist King und das nicht ohne Grund. Ein hervorragender Texter mit Feingefühl für die verschiedenen Nutzerintentionen kann auch ohne SEO-Hintergrund durchaus besser ranken als SEO-Profis, die viel Erfahrung mit sich bringen, aber das Texten lieber anderen überlassen. Content-Qualität lässt sich zwar nicht komplett quantitativ messen. Aber es gibt in der Webanalyse bestimmte Metriken, die man sich immer wieder vor Augen halten musst. Hier sind exemplarisch einige Kennzahlen:
- Zugriffszahlen für die jeweiligen Seiten
- Verweildauer
- Absprungrate
- Search Console Metriken wie Impression, Klicks, Klickraten über die organische Suche
- Rate der Zielvorhaben Conversions, wenn bestimmte Zielvorhaben definiert sind
- Wortanzahl (Schnitt und Fokusseite im Vergleich)
- Anteil der Seiten an den aktiven Klicks im Verhältnis zu allen indexierenden Seiten
- Technische Punkte wie interne Links (u.a. Statuscodes, Weiterleitungen)
- Markup Optimierungen
- Anteil Top-10 Rankings im Verhältnis zu den indexierten Seiten
- Performance mobile Entwicklung (auch Apps) im Vergleich zu Desktop
In SEO liegt aber in den Bereichen, in denen der hauptsächliche Fokus gelegt wird. Auch der technische Fokus und die Messung des Outcomes für Content Marketing Strategien fallen hier darunter.
SEO OffPage Audit
Ein quantitativ schwer messbarer Bereich ist die Performance im Bereich OffPage. Hier geht es nicht nur darum, einfach die Anzahl der Backlinks zu zählen. Die Wertigkeit der Backlinks und auch eine Status Quo Analyse des Profils stehen auch im Fokus, um langfristige Strategien abzuleiten. Backlinkaufbau ist die Königsdisziplin und hinsichtlich der strategischen Ausrichtung keine triviale Angelegenheit. Punkte, mit denen man sich im OffPage beschäftigen müsste, wären:
- Anteil des Anteils an toxischen bzw. schändlichen Backlinks
- Linkwachstum im Zeitverlauf
- DoFollow/ NoFollow Anteil
- Anteil der Domains für den jeweiligen Domain Rating, Domain Authority oder ähnlichen Messmetriken
- Anteil der Backlinks nach Linktext Typ (Money, Brand, Compound, sonstige)
- Identifikation Broken Links, Weiterleitungen
- Anzahl Backlink für die jeweilige Fokusseite
- Backlinkverteilung Root-Domain und Unterseite
- Power & Trustwerte im Schnitt
- Link Typ Anteil (Blog, Magazin, Webverzeichnis)
- Traffic Metriken der jeweiligen Domains
- Sind die verlinkten Domains abgestraft oder weisen sie einen stabilen Verlauf über die Zeit auf
Hier sind einige Daten von mir selbst definiert. Aber ihr erkennt hier schon einigen Stellen, dass für eine langfristige Optimierung viele Punkte berücksichtigt werden müssen. Schließlich gibt es immer wieder dicke Fragezeichen, wenn wieder ein Update von Google zuschlägt und das Backlinkprofil an sich wurde lange Zeit vernachlässigt.
Bestehen noch Fragen? Hinterlasse mir doch einfach eine Nachricht oder nimm mit mir über das Kontaktformular Kontakt auf. Ich helfe dir mit meinem Expertenwissen.
Eine Antwort
Es ist Wahnsinn in welchem Tempo sich in den letzten Jahren das ganze Thema rund um SEO entwickelt hat.
Gerade für kleine Firmen ist es schwierig, noch sichtbar zu bleiben oder Sichtbarkeit erstmal zu erreichen. Dafür ist es mehr als praktisch, wenn es Spezialisten gibt die diese Aufgaben übernehmen.