Man wird nicht von heute auf morgen selbstständig. Dafür braucht man schon einen langen Atem. Ich war immer jemand, der konsequent die Sachen ohne große Überlegungen durchgezogen hat. Denn wenn ich auf meine Fähigkeiten und mein Bauchgefühl nicht vertrauen würde, dann kann ich es sein lassen. In der Digital Marketing Welt braucht man von allen möglichen Disziplinen jeweils ein bisschen was davon. Theorien zu beherrschen und Experte in bestimmten Bereichen zu sein ist das eine. Viel wichtiger, und das habe ich während meiner Zeit der Selbstständigkeit gelernt, ist die zwischenmenschliche Seite weiterzuentwickeln. Um in meiner Branche zu bestehen, braucht man nicht nur die Expertise, sondern auch dieses gewisse Etwas, was den Charakter prägt.
Werfen wir einen Blick auf 5 Jahre und was ich bewegt habe und wohin ich mich die kommenden Jahre bewegen werde.
Table of Contents
Kurz zu meiner Person

Ursprünglich wollte ich nach meinem Diplom als Handelslehrer in die Personalentwicklung gehen. Doch während des Studiums entfachte ein Funke, der mich in die freie Wirtschaft zog. In den Fächern Marketing und Digitale Medien lernte ich über Google, Adwords und digitales Marketing – Themen, die mich sofort faszinierten. Zufällig stieg ich dann ins praktische Umfeld ein. Zuerst musste ich mich ins Texten einarbeiten, dann folgte der Bereich Linkbuilding, in dem ich über die Jahre zum Spezialisten wurde.
Agenturen und Unternehmen halfen mir, meine Fähigkeiten weiter zu verfeinern. Es kamen Google Ads und Social Media Advertising hinzu. Als angestellter Online Marketing Manager fühlte ich jedoch, dass ich noch nicht mein volles Potenzial ausschöpfte. Um ehrlich zu sein: Ich war nie so richtig zufrieden in den Bereichen Bereich, wo ich war. Denn ich fühlte ich mich stets unausgelastet.
Deshalb machte ich mich selbstständig – und das bin ich heute. Das war eine Entscheidung fürs Leben, die ich nie bereut habe und auch heute bleibe ich bei der Einstellung, dass mich nichts mehr zurück in das Angestelltenverhältnis zurückbringt. Ich bleibe selbstständig bis in alle Ewigkeit.
Der Start als Freelancer – eine große Herausforderung mit Fragezeichen
Zu Beginn gab es viele Herausforderungen, die bewältigt werden mussten. Eine davon, und sie war sogar bedeutender als die Kundenakquise, war die Entscheidung über meine Positionierung am Markt, wenn man selbstständig ist. Dabei erinnerte ich mich erneut daran, mit welchen Kunden ich gearbeitet hatte und wo die größten Schwierigkeiten lagen. Hohe Hierarchieebenen, bei denen Entscheidungen über viele Instanzen getroffen werden, entsprechen mir nicht.
Ebenso wollte ich keine Zusammenarbeit mit Dienstleistern, die in ihrer eigenen Welt leben und sich besserwisserisch verhalten. Stattdessen legte ich Wert auf individuelle Kundenbetreuung, weshalb Großkonzerne und Agenturen von Anfang an ausgeschlossen wurden.
So habe ich in der Anfangszeit meine ersten Kunden gewonnen

Dank meines privaten Netzwerks konnte ich bereits frühzeitig einige Kunden betreuen. Die große Masse würde jedoch erst später kommen, sobald meine eigene Website mehr Sichtbarkeit erlangt. Ich ging von einer Vorlaufzeit von mindestens sechs Monaten aus, da die Suchmaschinenoptimierung für neue Projekte erfahrungsgemäß so lange dauert. Diese Erkenntnis hatte ich in verschiedenen Projekten gewonnen – vorausgesetzt, man arbeitet kontinuierlich an der Seite. Kunden an Land zu bekommen ist vielleicht die größte Herausforderung, wenn man sich selbstständig macht.
In der Anfangsphase kamen meine Kunden auch über Freelancer-Plattformen wie PeoplePerHour und Freelance.de. Dennoch stand die Kundenakquise nicht an erster Stelle, sondern vielmehr meine Positionierung am Markt. Wer bin ich? Wo möchte ich mich spezialisieren? Und welche Dienstleistungen möchte ich anbieten? Als diese Fragen geklärt waren, wurde Networking zu meiner Hauptstrategie, um neue Kontakte zu knüpfen.
In den Anfangsjahren ist man oft auf der Suche nach jedem möglichen Kunden. Doch ich hatte hohe Ansprüche an mich selbst und wollte nicht wahllos jede kleine Anfrage annehmen. Stattdessen habe ich mich bewusst auf bestimmte Bereiche spezialisiert, um gezielt meine Wunschkunden zu gewinnen.
Buchhaltung, Finanzen und steuerliche Themen angehen
Das ist ein wichtiger Ratschlag, den ich euch ans Herz legen möchte. Es hilft, unangenehme Überraschungen zu vermeiden und verhindert, dass ihr euer Business frühzeitig aufgeben müsst. Kümmert euch gleich zu Beginn um Themen wie Steuern, Finanzen, Ausgaben und Einnahmen. Als Freelancer seid ihr verpflichtet, Steuern zu zahlen – darunter Umsatzsteuer, Einkommenssteuer, Krankenkassenbeiträge, Gewerbesteuer und Rentenbeiträge. Als Selbstständiger kommen Zusatzkosten für Einzelunternehmer hinzu, die man nicht immer imer Blick hat.
Es ist ratsam, die Unterstützung eines Steuerberaters in Anspruch zu nehmen, der euch bei diesen Fragen kompetent zur Seite steht. Unterschätzt diesen Aspekt nicht, denn anders als im Angestelltenverhältnis müsst ihr mit Nachzahlungen oder Anpassungen bei den Beiträgen rechnen.
Der erste große Kunde – kein SEO-Projekt
Drei Monate nach dem Start konnte ich mein erstes Projekt an Land ziehen – mit Überzeugungskraft und einem klaren Fahrplan. Interessanterweise suchte der erste Kunde nach Leistungen in den Bereichen SEA und Meta, obwohl meine größten Stärken eigentlich im SEO lagen. Der nächste Kunde kam über LinkedIn, ein weiterer durch einen Blogbeitrag auf einer völlig anderen Seite. Zudem meldete sich ein Kunde aus dem Ausland, der Linkbuilding-Services benötigte.
Einen weiteren Auftrag konnte ich über Google Ads gewinnen. Ihr werdet es kaum glauben, aber als Neuling setzte ich pro Tag gerade einmal 2 Euro an Budget ein. Zum Vergleich: Ein Klick auf eine SEO-Anzeige kann schon mal 10 Euro kosten. Doch mit meinen 2 Euro konnte ich direkt einen Interessenten aus Rosenheim anziehen. Dieser Kunde blieb mir über mehrere Jahre erhalten.
Die Zahl meiner Kunden wuchs stetig, obwohl meine Website noch nicht ausreichend sichtbar war. Ich musste sorgfältig planen, wann der richtige Moment erreicht sein würde. Manchmal genügt nur ein kleiner Funke in der Ferne, und genau dieser Funke führte dazu, dass ich seitdem immer voll ausgelastet war und nie wieder Leerlauf hatte. Seid ihr selbstständig, werdet ihr die vielen Facetten der Kundenakquise bestimmt kennenlernen.
Die größte Herausforderung zur Anfangszeit – und für die ganze Welt
Im Jahr 2020 verfolgte ich die Nachrichten über das Coronavirus, das die Welt in Aufruhr versetzte. Plötzlich geriet alles aus den Fugen. Affiliates meldeten sich plötzlich bei mir und fragten nach Linktausch für ihre Seiten, in der Hoffnung, ihre Projekte so schnell wie möglich nach oben zu bringen.
Viele Unternehmen mussten kurzfristig auf den Online-Bereich umstellen. Obwohl meine Branche in dieser Zeit von der vermehrten Nachfrage profitierte, war es menschlich eine äußerst herausfordernde Phase. Viele setzten ihre Hoffnungen in ein Gebiet, das ihnen fremd war.
Ich musste Strategien entwickeln, um die Unternehmen durch diese ungewisse Zeit zu steuern – sei es durch den Einsatz von Google Business, Google Ads, Meta oder durch eine komplette Neuausrichtung des Geschäftsmodells. Genau zu dem Zeitpunkt, als meine Sichtbarkeit im Netz wuchs, veränderte sich die Welt grundlegend. Doch es ging weiter, und ich musste Stärke beweisen und zeigen, dass ich als Selbstständiger Verantwortung übernehmen kann.
Wenn man es geschafft hat, Geschäftsmodelle vor der Eliminierung zu verhindern, dann ist es etwas, worauf man stolz sein kann. Diese Erfahrung konnte ich nie in dieser Form während meiner Zeit als Angestellter haben.
Meine Erfolgsfaktoren

Ich wollte von Anfang an ein klares Zeichen setzen und war weder von bezahlter Werbung, Kaltakquise, ständigen Networking-Events noch von leeren Versprechungen abhängig. Ihr werdet überrascht sein – wie oft habe ich zum Telefon gegriffen, um Kunden zu gewinnen? Genau 0 Mal! Noch nie habe ich jemanden per Kaltakquise angerufen, um ihn zu überzeugen, zu mir zu kommen. 100 % meiner Kunden kamen über Google, und ein Teil davon durch persönliche Empfehlungen, ein Teil über Empfehlungen meiner Kunden. Daran hat sich bis heute nichts geändert.
Online-Marketing ist jedoch ein dynamisches Umfeld, in dem ständige Veränderungen stattfinden und man sich immer wieder neu erfinden muss. Im Jahr 2024 arbeite ich deutlich effizienter als zu Beginn meiner Karriere. Viele Prozesse sind mittlerweile automatisiert. Ich verschwende meine Zeit nicht mehr damit, Bannerfarben zu ändern oder stundenlang über Anzeigentexte und Strategien zu grübeln. Oft erkenne ich die Lösung auf den ersten Blick, ohne lange Überlegungen. Deshalb vermeide ich endlose Gespräche, die zu keinem Ergebnis führen.
Meine Neukunden müssen verstehen, dass ich direkt in die operative Arbeit einsteige, anstatt stundenlange Meetings mit anderen Experten zu führen. Nur so kann ich effizient eine große Anzahl von Kunden auf einem hohen Leistungsniveau betreuen. Was euch vielleicht nicht überraschen wird: Kein Kunde bleibt in der Woche unbetreut. Dafür habe ich für mich und mein Team einen strukturierten Zeitplan erstellt. Überstunden sind unerwünscht, und die Work-Life-Balance muss gewährleistet sein. Auf diesem Niveau alles zu managen, ist sicher nicht jedermanns Sache.
Meine Tools
Ich setze auf ein breites Arsenal an Tools, darunter ahrefs, Sistrix, Semrush, Performance Suite, SEOki, ChatGPT, Screaming Frog, diverse Chrome-Erweiterungen und kostenlose SEO-Checker – all diese Werkzeuge unterstützen mich effektiv bei meiner Arbeit. Zusätzlich entwickle ich im Hintergrund eigene Tools und automatisierte Google-Sheets, die später zu meinen einzigartigen USPs gehören werden.
Sobald diese Innovationen nach meinen Vorstellungen optimiert sind, könnten sie einen echten Game Changer darstellen. Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten. Nur so viel: Ich investiere problemlos über 1.000 Euro in Online-Marketing-Tools monatlich, und mit wachsender Kundenanzahl könnte diese Summe weiter steigen.
Das sind mir die Ergebnisse auch wert.
Meine Ressourcen
Ist man selbstständig, wird die Frage nach der Ressourcenauslastung immer vorhanden sein. Ich arbeite mit einem Team aus Experten zusammen, das ich selbst aufgebaut habe. Mein Vertrauen in meine Mitarbeiter ist groß, und ich bin überzeugt, dass jeder von ihnen das Beste für unsere Kunden herausholt. Dadurch habe ich mehr Zeit und den Kopf frei, um auf strategischer Ebene zu agieren und mich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Bei den meisten Kunden stehe ich in direktem Kontakt. Oft stellen sie Fragen, warum der Traffic eingebrochen ist, wie sich die Rankings entwickeln, welche Strategien für weiteres Wachstum erforderlich sind oder wie technische Themen wie Conversion Tracking, Cookie Consent V2 oder die Optimierung der Core Web Vitals gehandhabt werden. Manchmal geht es auch um Bedenken wie Duplicate Content oder um Meldungen in der Search Console. Ich habe auf all diese Fragen eine Antwort, da ich täglich proaktiv an den Projekten arbeite und jederzeit den Überblick behalte.
Aber ich merke inzwischen auch: Ich kann nicht bei jeder kleinsten Aufgabe am Brandherd sein. Dann kommen Aufgaben hinzu, die viel Zeit und Fleiß erfordern. Von daher bin ich froh, auf ein Team zurückzugreifen, das mich supporten kann.
Weiterbildung ist ein wertvolles Gut
Ich kann jedem selbstständigen Online-Marketer nur ans Herz legen, kontinuierlich dazuzulernen. Der Wissensbedarf in dieser Branche ist besonders hoch, was man auch an den vielen Fragen in Foren und Communities deutlich merkt. Genau in diesem Bereich des Wissenstransfers werde ich meinen Fokus verstärken. Meine persönliche Mission ist es, Unternehmen dabei zu unterstützen, ihr Online-Geschäft zu optimieren, ohne direkt operativ mitzuarbeiten. Diese Herausforderung hat bisher kaum ein Unternehmen in Angriff genommen.
Besucht aber alle denkbaren Online Marketing Events. Da wäre zum einen die SMX, aber auch Veranstaltungen wie SEOkomm oder auch lokale Meetup Treffs. Man lernt hier nie aus.
Meine Kunden – kleine Startups bis hin zu weltweit agierenden Unternehmen
In der Anfangszeit habe ich Unternehmen begleitet, die kaum Berührungspunkte mit dem Internet und Google hatten. Im Gegensatz dazu gibt es Firmen, die dreistellige Millionenumsätze erzielen. Dies habe ich festgestellt, als ich mich näher mit ihnen und ihrer Marktposition auseinandergesetzt habe. Startups und mittelständische Unternehmen kann ich in einem Budgetrahmen von 400 bis 900 Euro unterstützen. Dabei betreue ich sogar kleinere Kunden, deren Budget etwas niedriger ist, und sie erzielen trotzdem gute Ergebnisse.
Wie hoch mein Honorar ausfällt, ermittele ich durch eine Vorabanalyse, da es keinen Sinn macht, denselben Preis für ein Großunternehmen und einen Einzelunternehmer anzusetzen. Wer solche Unterschiede nicht versteht, sollte sich fragen, ob er der richtige Ansprechpartner für solche Geschäfte ist.
Und während meiner 5 Jahren habe ich schon alle möglichen Branchen kennengelernt! Egal, welche Branchen euch einfallen, mit denen hatte ich schon Berührungspunkte gehabt.
Meine Erfolge mit Kunden sind eine Bestätigung meiner Arbeit
Ich habe in meiner Laufbahn Skills entwickelt, die man so leicht nicht nachahmen kann. Bei den meisten Kundenprojekten sehe ich mehr als deutlich, auf was es ankommt. Habt ihr vor dem Hausbau das Fundament schon errichtet, sind nur die nötigen Werkzeuge, Baumaterialien erforderlich.
Fehlt aber das Fundament, werdet ihr es richtig schwer haben zu bestehen. Ich habe schon viele Leute erlebt, die von sich selbst sehr überzeugt waren und keine weitere neutrale Meinung zuließen. Manchmal klappt es auf Anhieb, manchmal dauert es länger. Doch ihr müsst an einem Strang ziehen, egal wie schwer, wie mühselig oder hart es wird.
Es gab Momente, wo ich nur auf mein Bauchgefühl mich verlassen musste. Da halfen Expertenmeinungen, Blogwissen oder Zaubertools nicht viel. Das eigene Hirn und die Intuition sind manchmal in diesem Feld gefragt.



Meine Botschaft an alle, die sich selbstständig machen wollen
Nur wer mit Leidenschaft, Verstand und seinen einzigartigen Stärken in den Markt tritt, hat langfristig Erfolg. Seid bereit, in Innovationen zu investieren, probiert alles aus und lasst euch von Rückschlägen nicht entmutigen. Nur wer hinfällt, kann wieder aufstehen und gestärkt weitermachen. Menschen, die nur auf Sicherheit setzen, werden vermutlich nicht bestehen.
Ich habe eine neue, noch herausforderndere Mission vor mir. Wenn ich sie meistere, könnte sie einen Teil der Branche dauerhaft verändern.