Automatisierung von Kampagnen in Google Ads ist ein großes Thema im Bereich SEA, mit denen sich Google Ads Manager beschäftigen sollten. Denn hier wird sehr viel Zeit gespart, wenn an den richtigen Stellschrauben gedreht wird.
Google bietet heutzutage zahlreiche Funktionsmöglichkeiten zur Optimierung der Kampagnen. Je größer der Umfang an Anzeigengruppen & Keywords ist, desto höher der Aufwand zur zielgerechten Optimierung. Automatische Regeln können dabei bei der Umsatz-Kosten Bewertung eine Menge Arbeit abnehmen. Eine Möglichkeit ist die Nutzung der Regeln über die Google Ads Plattform, auf der ihr in regelmäßigem Abstand festgelegte Änderungen zu bestimmten Bedingungen ausführen lasst. Eine andere Anwendung ist die Anwendung von Google Ads Skripte, die mit minimalen Grundkenntnissen in der Programmierung auch nützlich ist.
Doch widme ich mich hier in diesem Artikel verstärkt den praktischen Anwendungsfällen der Automatisierung bei Google Ads zu und zeige auch auf, wo mögliche Schwächen liegen.
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Automatisierung mit Gebotsanpassungen bei bestimmten Bedingungen
Das ist eine simple und bequeme Art, eure Kampagnen nach festgelegten Regeln laufen zu lassen. So können mit dieser Form der Automatisierung u.a. Budgets eingehalten werden, Keywords oder Anzeigengruppen je nach Rentabilität erhöht oder gesenkt werden, Smart Bidding Strategien weiter verfeinert werden oder nicht profitable Keywords pausiert werden. Über die Benutzeroberfläche auf der jeweiligen Oberfläche auf Kampagnenebene, Anzeigengruppenebene oder auf Keyword Ebene eure Regel vornehmen.
Fallbeispiel der Automatisierung bei der Gebotsanpassung auf Keyword Ebene
Angenommen ihr habt in den letzten 2 Wochen für bestimmte Keywords pro investierten Euro 20 Cent Gewinn gemacht. In diesem Fall habe ich den Conv.Wert/Kosten bei 1,20 Euro mal pauschal festgelegt für den Fall, dass die Conversionwerte den Umsatz haargenau abbilden.
Der Anteil an möglichen Impressionen ist aber gering, weil ihr im Vergleich zum Wettbewerb einen Anteil z.B. von unter 20% hattet. Dann wäre hier die SEA Strategie, das Gebot um 4 Cent zu erhöhen, um mehr Traffic abzugreifen. Ob die Strategie wirklich effizient ist, steht in den Sternen.
Das soll aber nur ein Fallbeispiel, um das einfache System bei der Automatisierung darzustellen. Die Häufigkeit und den Zeitraum der Daten lässt sich einstellen, wie der Regelname. Haben wir automatische Regeln eingerichtet, die uns die Arbeit abnehmen, fällt sehr viel manueller Aufwand weg. Für eine zielgerichtete Regel gibt’s auch immer ein passendes Pendant dazu. Die Absenkregel für Keyword Gebote lässt sich auch für den umgekehrten Fall der Automatisierung abbilden, wobei der Anteil an möglichen Impressionen eher sekundär ist. Beispiel: Ihr senkt das Gebot um 4 Cent, wenn die Daten der letzten 2 Wochen sagen Conv.Wert/Kosten unter 1,20 Euro liegen. Bestimmt die Grenzen für die CPCs, legt den Zeitraum der Betrachtung fest und schaut hinterher, wie sich das Ganze entwickelt.
Auf diese Weise lässt sich das Budget der Keywords automatisiert steuern. Mit einem Bericht lassen sich unrentable Keywords entweder im Gebot weiter stark senken oder pausieren.
Allerdings gibt es einige Herausforderungen bei diesen Strategien. Hier müssten Zusatzbedingungen weiter ergänzt werden. Denn Conversionwert/Kosten ist ein Verhältniswert und keine absolute Zahl. Der Conversionwert eines iPhones ist beispielsweise weitaus höher als der Umsatz eines Kugelschreibers. Wenn ich 200 Klicks sammle und Umsatz mit einem iPhone erziele ist das für die Metrik immer noch rentabel als wenn ich 200 Klicks sammle und nur 1 Kugelschreiber verkaufe. Die Verhältnismäßigkeit der Conversionwerte muss definiert werden. Deswegen sollten solche Produktgruppen im Idealfall in verschiedenen Kampagnen mit unterschiedlichen Einstellungen denkbar.
Das gilt nicht nur diese Metrik, sondern auch für andere Erfolgsmetriken wie Kosten pro Conversion, Anzahl der Conversions, Conversion-Rate, Anteil an möglichen Impressionen im Suchnetzwerk.
Fallbeispiel der Smart Bidding Gebotsstrategien auf Anzeigengruppenebene
Smart Bidding Strategien sind gute Gründe, warum ich manuelle Anpassung auf Google Ads sowie bei Skripten vermeide. Das maschinelle Lernsystem ist so clever, dass die Ziele immer erreicht werden. Wenn ihr Kampagnen z.B. auf ein Ziel-CPA auf bestimmte Empfehlungswerte von Google ausrichtet, wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch erreicht. Die Einstellung lässt sich nicht nur auf Kampagnenebene, sondern auch auf Anzeigengruppenebene einstellen, wo bei den Möglichkeiten scheinbar deutlich schlanker sind als auf Kampagnenebene.
Es ist wieder das gleiche Spiel wie bei der Gebotsanpassung für die Keywords. Ihr legt Bedingungen fest und den Zeitraum der Datenanalyse fest, bestimmt die Grenzen für die CPCs und beobachtet dann, was Google die Anzeigengruppen steuert.
Große Herausforderungen gibt es auch hier viele. Da wäre die Frage, welche Steigerung im Gebot angemessen ist. Das maschinelle Lernen ist ein lang andauernder Prozess und es lohnt sich nicht, jeden Tag die CPAs anzupassen. Diese werden eher im Rhythmus von 2 Wochen oder im Idealfall von 1 Monat durchgeführt. Zudem kann es gut möglich sein, dass attraktive Keywords mit hohem geschätzten CPC kaum ausgespielt wird. Eine manuelle Anpassung, mögliche Umschichtung der Anzeigengruppen oder Kampagnen sind weitere Möglichkeiten. Außerdem gibt es Unterschiede in der Kosten-Nutzen Relation. Keywords mit einer deutlich höheren Umsatz/Kosten Relation sind anders zu managen als Keywords, die gerade noch so das Soll erreicht haben.
Was ich gerne mache, wäre eine Clusterung der sehr rentablen und weniger rentablen Keywords. Für all diese Fälle müsste das Kampagnenmanagement genau analysiert werden.
Keywords mit Thin Content pausieren
Für den Fall, dass ihr Kampagnen mit tausenden Keywords optimiert, die eindeutigen URLs zugeordnet werden, kann eine Pausier Regel in Verknüpfung mit einem Adwords Linkchecker durchgeführt werden. Bei Kampagnen mit vielen Ziel-URLs reicht es nicht immer aus, nur URLs mit einem anderen Statuscode als 200 pausieren. Es kann möglich sein, dass Shops z.B. nur 1 Produkt oder wenige irrelevante Produkte haben. Zunächst müsste erstmal eine Meldung direkt auf der Seite für die Besucher erscheinen, der klar erkennbar macht, dass nur wenige Ergebnisse vorhanden sind. Diese Meldung müsste auch im HTML Quellcode crawl bar sein, z.B. „wenige Ergebnisse“. Eine 302 Weiterleitung im Bereich SEO durchzuführen macht nur Sinn, wenn die Suchintention auch der Zielseite entspricht. Andernfalls muss das Keyword mit der Zielseite pausiert werden.
Dafür gibt’s unter https://www.internet-marketing-inside.de/AdWords-Scripts/LinkChecker.html ein schönes Linkchecker Skript. Ihr könnt die Textpassage reinschreiben und den Code bei Bulk-Aktionen-àSkripts einfügen. In der Vorschau könnt ihr mögliche Veränderungen ansehen.
Ist mit der URL alles wunderbar, erscheint lediglich das Label zzURLchecked…. Tauchen nun Problem auf, weil die Textpassage „wenige Ergebnisse“ zu sehen ist, wird das Label „zz_badurl“ gesetzt. Genau diese Keywords gilt es, aus den aktiven Kampagnen rauszukicken. Diese könnt ihr entweder manuell alle auswählen und pausieren oder mit dem Gebot deutlich runterfahren. Oder ihr überlasst die Arbeit dem Skript und der automatischen Pausierregel, wenn das Label erscheint. So ist das Ganze nur eine reine Monitoring und Controlling Aufgabe für euch und ihr könnt euch in Ruhe der weiteren Optimierung widmen.
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