- von khoa
- in Online Marketing Blog | News & Tipps
- an 1. Januar 2021
Unternehmen im KMU Umfeld machen zahlenmäßig über 99% aller Unternehmen in Deutschland aus. Umsatztechnisch gesehen machen diese Unternehmen aber nur einen kleinen Teil des Umsatzes in Deutschland aus. Die Gründe können dabei vielfältig sein. Die Corona Pandemie sorgt zwar übergreifend über alle Unternehmensgrößen in vielen Branchen für düstere Aussichten. Doch auch in Zeiten vor der Pandemie wurde deutlich, dass der Status Quo sich in absehbarer Zeit nicht verändern wird.
Doch wie kann digitale Kompetenz und der Wissenstransfer im Online Marketing sinnvoll und nachhaltig bei Unternehmen im KMU Umfeld integriert werden. Verschiedene Lösungsansätze könnten hierbei eine wichtige Rolle spielen.
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Investition im KMU Umfeld als Chance für die Zukunft sehen
Die größte Hürde, die ich insbesondere bei Unternehmen sehe, ist die geringe Risikobereitschaft für mehr Investitionen in Online Marketing, weil man sich das selbst beibringen möchte oder das intern abdecken will. Um das kostentechnisch mal zu veranschaulichen: Ein Konzern mit internationalem Ruf und viel Spielraum im Budget kann locker 5000 -10000 Euro und mehr für SEO-Optimierungskosten im Monat ausgeben. Startups und Kleinunternehmen zahlen ca. 400-800 Euro, was einen Arbeitsaufwand von bis zu einem Tag in Agenturen ausmacht.
Synergien innerhalb des Unternehmens bilden
Ein Unternehmen mit Fokus auf wirtschaftlicher Profitabilität kann mehrere Profis und Experten in das Projekt einbeziehen. Beim gezielten Aufbau eines neuen Aufgabenbereichs wie beispielsweise die SEO-Abteilung genügt meiner Ansicht nicht nur die Sichtweise eines internen Angestellten. Da die Aufgabenfelder immer komplexer werden, sind mehrere Sichtweisen nötig. IT und Online Marketing in Unternehmen sind klassische Felder, die sich bei Projekten ergänzen bzw. ergänzen müssen, um die vorhandenen Wissenslücken gegenseitig zu füllen.
Expertise von außerhalb sinnvoll integrieren
Von hoher Bedeutung für das Wachstum des Unternehmens ist das Fachwissen, dass vom Inhouse Online Marketing Manager kommt. Aus eigener Inhouse SEO-Erfahrung kann ich aber auch gut einschätzen, welche Nachteile sich mit einem alleinigen Experten ergeben könnten. Als alleiniger Ansprechpartner kann ein gewisser Grad an Betriebsblindheit erfolgen. Online Marketing lebt auch von der Meinung verschiedenster Experten, die auch andere Philosophien und Herangehensweisen haben.
Für das Unternehmen kann es deswegen von Vorteil sein, mehrere Meinungen einzuholen. Ein Inhouse SEO-Team kann zusätzlich durch eine Agentur oder Freelancer unterstützt werden. Hierfür müssten klare Kommunikationskanäle vorhanden sein, die die Arbeit auf transparente Weise aufzeigen. Übertragen auf die Praxis könnten Tools wie Trello oder Ticket-Systeme, wie sie bei der IT gern genutzt werden, hilfreich sein. Auch die Verwendung von Partnertools und neuen Technologien können wichtige Schlüsselfaktoren sein.
Sich am Markt richtig positionieren
Aller Anfang ist schwierig und gerade Start-ups stehen am Anfang in der Regel vor der großen Herausforderung sich auf einen hochkompetitiven Markt zu behaupten. Dabei werden möglichst viele Themenfelder und Services für eine Vielzahl an Kunden angegangen und dieses übergreifende Management kann funktionieren, wenn man es richtig anstellt. Doch man läuft Gefahr, nur ein Anbieter aus der Masse zu sein. Nachhaltigen Erfolg könnte man aber haben, wenn man sich am Markt richtig positioniert und das ist bei Unternehmen im KMU Umfeld überlebenswichtig. Im Umfeld der Start-ups scheitern in der Regel 80-90% der Unternehmen. Die Gründe können vielfältig sein. Aus eigener Erfahrung mit meinen eigenen Anlaufschwierigkeiten kann ich aber einen wichtigen Faktor nennen, der über Erfolg und Misserfolg entscheidet. Und das ist Überzeugungskraft! Egal wieviel Fachwissen man sich aneignet, wieviel Traffic die Seite auch generiert oder wie kommunikativ und sympathisch man rüberkommt. Am Ende des Tages fragen sich die Leute, ob sie das Produkt oder die Dienstleistung in Anspruch nehmen. Und eine positive Entscheidung erfolgt meiner Meinung nach durch erfolgreiche Positionierung der eigenen Marke. Man spielt seine Stärken klar heraus und fokussiert sich auf die Bereiche, wofür sich die passende Zielgruppe interessiert. Dabei kann es auch von Vorteil sein, dass man seine Wunschzielgruppe genau definiert.
Was sind meine Benefits im KMU Umfeld?
Ihr habt bei der Suche nach bestimmten Dienstleistern schon gesehen, dass sich die Dienstleiser immer ähnlicher und nahezu identische Begriffe und Versprechungen machen. Ohne herausragende Merkmalseigenschaften, für die das Unternehmen steht, fällt es als Außenstehender doch schwer, die mögliche Leistung zu beurteilen. Dennoch filtert man bei seriösen Unternehmen immer wieder besondere Merkmalseigenschafen heraus, die den Dienstleister von anderen unterscheidet. Diese Alleinstellungsmerkmale sind enorm wichtig, um im Haifischbecken zu überleben.
Bediene ich eine Nische oder setzt ich mich im harten Wettbewerb durch?
Wer in einen Markt eindringt, der von hohem Wettbewerb geprägt ist, sollte sich einige Fragen für sich beantworten. Will ich im Wettkampf bestehen oder will ich mit einer neuen, einzigartigen Idee das Feld aufrollen? Wenn ich im Feld mitwirken will, welche Mittel brauch ich dafür? Wenn ich in einer bestimmten Nische aktiv sein will, reichen die Mittel aus oder muss ich nachträglich was anpassen, ändern oder einige Teilbereiche über Bord werfen.
Know-How durch flexible Bildungsstandards erkennen
Damit KMUs von Experten und Fachkräften aus dem digitalen Marketingumfeld profitieren, müssen die digitalen Marketinganforderungen auch auf Bildungsebene zu sehen sein. Es reicht heute nicht aus, einfach mal Blogs zu lesen und sein Wissen irgendwie wie ein Puzzleteil zusammenzuschustern funktioniert in der modernen Welt des digitalen Marketings nicht. Gefordert sind Strategien, prognostizierte Outcomes, wirtschaftliches Denken und Handeln.
Derzeitige Bildungslage an Unis und Hochschulen
Die Bildungsmöglichkeiten an allgemeinen Hochschulen und Universitäten sind im Hinblick auf das Online Marketing deutschlandweit noch stark ausbaufähig. SEO oder SEA als klassisches Studienfach allein gibt es nicht an allgemeinen Bildungsinstituten mit Ausnahmen der Bildungsangebote spezieller Hochschulen. In Stellenanzeigen werden als Studienabschlüsse BWL, Wirtschaftsinformatik oder vergleichbare Abschlüsse gefordert. Überschneidungspunkte mit den Themen Online Marketing sind nur in Ansätzen bei diesen Fächern vorhanden.
In den Theorien des klassischen Marketings werden andere Schwerpunkte gesetzt und wenn SEO, SEA, Social Media behandelt wird, ist es in der Regel eine grobe Behandlung der Digital Marketing Instrumente.
Online Marketing Wissen in verschiedenen Bereichen vermittelt
Auch wenn Online Marketing in einer oder zwei Vorlesungen mal behandelt wird, reicht es noch längst nicht aus, um mit einem fertigen Abschluss in die Online Marketing Welt einzusteigen. Die Schwerpunkte bei einem klassischen BWL oder Wirtschaftsinformatikstudium liegen woanders, befähigen die Studenten aber wirtschaftsbezogen zu denken und zu handeln und ihre erworbenen Fähigkeiten in die Praxis in ihren Spezialfeldern einzusetzen. Tiefer in die Materie einzudringen geht nur über die Praxis. Das Wissen muss in diesen Bereichen effektiv vermittelt werden:
- Online Marketing Agentur Umfeld: Hier sind Zertifikate zur Nachwuchsförderung gute Signale, dass das Wissen auch vermittelt wird. Entsprechende Zertifikate wie die der BVDW, die von Mitgliedern der Agenturen ergattert werden, sind ebenfalls klare Signale an Trainees, Praktikanten und andere, die Praxiserfahrung sammeln wollen.
- Weiterführenden Kursen der Hochschulen und Unis: Es müssen Anreize gesetzt werden, das Wissen durch Studierende weiter zu vertiefen. Das Wissen kann hier durch Zusatzkurse und Training vermittelt werden. Informiert euch gern bei der Hochschule. An meiner ehemaligen Universität in München werden laufend Zusatzqualifikation angeboten, die an einigen Abenden oder am Wochenende stattfinden.
- Sinnvolle Seminare und Weiterbildungskurse mit den passenden Experten. Diese kosten etwas mehr. Doch mit dem erworbenen Wissen können die Teilnehmer ihr Wissen gezielt in der Praxis anwenden. Empfehlenswerte Seminare und Schulungen kosten bei mehrtägigen Seminaren schon mal gut 800 Euro oder mehr.
Für Unternehmen bedeutet es im Hinblick auf die Personalbeschaffung, noch enger in Kontakt mit den Bildungseinrichtungen zu stehen und dort gezielt Employer Branding für das eigene Unternehmen zu betreiben.